Montag, 1. Mai 2017

Unterwegs nach Nuwara Eliya: Teeplantagen und Wasserfälle

Gestern haben wir den nächsten Streckenabschnitt bewältigt: Von Kandy aus fuhren wir mit einem privaten Fahrer nach Nuwara Eliya (sprich: Nu-relia). Dafür zahlten wir 6000 Rupien.

Kaum hatten wir die Stadt verlassen, verwandelte sich die Landschaft. Rechts und links der Straße erstreckten sich Teeplantagen. So ein schöner Anblick! Ich finde diese unterschiedlichen Grüntöne einfach faszinierend.



Beim ersten Halt näherten sich gleich drei lächelnde Frauen, offensichtlich Teepflückerinnen. Da dachte ich ja noch, die Damen seien einfach nur freundlich, als sie mir die Teeblätter entgegenhielten und mich zum Fotografieren ermunterten. Schnell begriff ich, dass sie sich ihre Freundlichkeit bezahlen lassen wollten und von da an habe ich es vermieden, derartige Fotos zu machen.


Vor dem Romboda-Wasserfall machten wir einen Foto-Stopp und staunten über die Landschaft und die herrliche Aussicht auf die Fälle.


Und gleich danach staunten wir noch mehr, als wir ein paar Kilometer weiter anhielten, um zum Wasserfall hinunterzusteigen.


Ich finde, dass die Agapanthe eine faszinierende Blume ist. Man findet
sie überall in Sri Lanka.
Nach dem Wasserfall änderte sich auch die Landschaft. Von nun an ging es in Haarnadelkurven steil bergauf. Und es wurde deutlich kühler! An der viel befahrenen Strecke gab es jede Menge Verkaufsstände, an denen u.a. Blumen (Dalien!) und Erdbeeren (!) angeboten wurden.

Kurz danach machten wir halt bei einer Teefabrik, Mackwoods Labookellie Tea Factory. Natürlich machten wir eine Führung mit, um alles über die Herstellung von Tee zu erfahren. Die Führung ist übrigens kostenlos.

Lächeln für die Kamera
Die kaputten Buchstaben im Hintergrund sind keine Vernachlässigung:
Vor kurzem hat der Besitzer gewechselt, der alte Name, der in der Plantage
in großen Lettern stand, wird derzeit entfernt.
Der Ertrag eines Teestrauchs liegt im Schnitt bei 7,5 kg pro Jahr. Es werden nur die hellgrünen Blättchen gepflückt. Die dunkelgrünen werden zu Kompost.


Nach dem Pflücken müssen die Blätter welken (ca. 24 Stunden), dabei verlieren sie etwa die Hälfte des ursprünglichen Gewichts, weil sie Feuchtigkeit abgeben.


Dann werden die Teeblätter gerollt (ca. 30 Minuten), d.h. zerbrochen, damit ätherische Öle freigesetzt werden.


Anschließend werden sie gesiebt bzw. nach Qualität sortiert.  

Es folgt die Oxidation bzw. Fermentation, die die kritischste Phase ist. Bei einer künstlich erzeugten Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22° wird den Blättern wieder Feuchtigkeit zugeführt, damit der chemische Prozess in Gang gesetzt wird. Hier in Labookellie geschieht dies auf Eichenbalken.

Bei der Oxidation entsteht Wärme. Deshalb wird die Temperatur bei diesem Prozess kontinuierlich gemessen. Bei genau 29° setzt die Trocknung ein. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, verliert der Tee sein Aroma. Die Trocknung dauert ca. 20 Minuten und findet bei 90° statt.


Anschließend findet das Grading statt, die Einstufung nach Qualität. In Labookellie werden insgesamt 15 Qualtitätsstufen hergestellt.


OP = Orange Pekoe ist die höchst Qualitätsstufe, Dust = Staub ist die
niedrigste. Dust ist der Inhalt der Teebeutel.
Nachdem eine stichprobenhafte Verkostung stattgefunden hat, wird der Tee in Säcke verpackt und nach Colombo versandt.




Dort wird er im Rahmen einer Auktion an die Teeproduzenten versteigert.

Nach soviel Theorie war es Zeit, auch mal einen Tasse Tee zu trinken.


Das kann man hier kostenlos tun, nur wenn man ein Stück von dem leckeren Schokoladenkuchen zum Tee möchte, schlägt das mit 50 Rupien zu Buche. Natürlich kann man hier auch Tee kaufen!

Bevor wir weiterfuhren, gaben wir der netten Dame, die uns durch die Teefabrik geführt hatte, noch ein Trinkgeld. Dann setzten wir unseren Weg in Richtung Nuwara Eliya fort, wir trafen dort gegen 15 Uhr ein. Hier mehr dazu.



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